Du weißt bestimmt, was ein Akkordeon ist; man sagt auch „Ziehharmonika“ dazu. Das Bayan ist die osteuropäische Form des Akkordeons und in Russland und Weißrussland eines der beliebtesten, ja vielleicht sogar das beliebteste Instrument. Auf Deutsch heißt das Bayan auch „Knopfakkordeon“, weil zur Tonerzeugung an beiden Seiten Knöpfe gedrückt werden müssen, während andere, z.B. deutsche Akkordeons, an einer Seite eine Tastatur wie ein Klavier besitzen.
Das Akkordeon entstand erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts; und das Bayan kam in Russland sogar erst um ca. 1870 auf – im Vergleich mit manch anderen Instrumenten, die du hier kennenlernst, ist es also noch ein ganz junges Instrument.
Zwischen den beiden Seiten des Bayans ist eine Art Sack aus Leder angebracht, der sich wie ein Lampion zusammenfalten lässt. Man nennt ihn auch „Balg“. An seinen beiden Seiten sind Metallzungen befestigt. Je nachdem, ob der Balg zusammengedrückt oder auseinandergezogen wird, bringt die Luft im Balg die Metallzungen zum Schwingen. Einen Ton hört man jedoch nur dann, wenn ein Knopf gedrückt wird. Man muss also gleichzeitig den Balg zusammenschieben oder auseinanderziehen und die Knöpfe drücken.