Wenn Sie sich die RADIO VIELFALT-Lieder anhören, begegnen Ihnen ganz unterschiedliche Instrumente. Hier finden Sie kurze Beschreibungen, die auch für den Unterricht geeignet sind.

Bayan

Du weißt bestimmt, was ein Akkordeon ist; man sagt auch ­„Ziehharmonika“ dazu. Das Bayan ist die osteuropäische Form des ­Akkordeons und in Russland und Weißrussland eines der belieb­testen, ja vielleicht sogar das beliebteste Instrument. Auf Deutsch heißt das Bayan auch „Knopfakkordeon“, weil zur Tonerzeugung an beiden Seiten Knöpfe gedrückt werden müssen, während andere, z.B. deutsche ­Akkordeons, an einer Seite eine Tastatur wie ein Klavier besitzen.

Das Akkordeon entstand erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts; und das Bayan kam in Russland sogar erst um ca. 1870 auf – im Vergleich mit manch anderen Instrumenten, die du hier kennenlernst, ist es also noch ein ganz junges Instrument.

Zwischen den beiden Seiten des Bayans ist eine Art Sack aus Leder angebracht, der sich wie ein Lampion zusammenfalten lässt. Man nennt ihn auch „Balg“. An seinen beiden Seiten sind Metallzungen befestigt. Je nachdem, ob der Balg zusammengedrückt oder auseinandergezogen wird, bringt die Luft im Balg die Metallzungen zum Schwingen. Einen Ton hört man jedoch nur dann, wenn ein Knopf gedrückt wird. Man muss also gleichzeitig den Balg zusammenschieben oder auseinanderziehen und die Knöpfe drücken.

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Bass-Balalaika

Die Bass-Balalaika ist das tiefste und auch größte Instrument aus der Balalaika-Familie. Die Balalaika kommt aus Russland, wo sie jedes Kind kennt. Sie ist ganz eng mit der „Tanbûr“ verwandt, die du hier später noch kennenlernen wirst.

Die Balalaika ist ein Zupfinstrument, bespannt mit drei Saiten. Ganz typisch für sie ist ihr dreieckiger Körper. Den Körper eines Instruments nennt man übrigens „Korpus“. Mit der Balalaika begleitet man russische Volkstänze und Volkslieder; es gibt aber auch viele Stücke – und sogar Stücke für ganze Balalaika-Orchester – die extra komponiert worden sind und im Konzertsaal aufgeführt werden. Weil die Bass-Balalaika so tief klingt, gibt sie den Musikensembles die Basis, also die Stütze von unten. Man spielt sie mit einem Plektrum, das ist ein Plättchen aus Metall, Kunststoff, Leder oder Horn, das zwischen Daumen und Zeigefinger gehalten wird.

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Fagott

Das Fagott gehört zur Familie der Holzblasinstrumente.
Sein Name kommt aus dem Italienischen: „Fagotto“ bedeutet „Bündel“. Das Fagott besteht aus einem 2,50 m langen Holzrohr und kann deshalb besonders tiefe Töne erzeugen. Damit das Instrument aber spielbar ist, hat man zwei kürzere Holzrohre nebeneinander „gebündelt“ und unten mit­einander verbunden.

Die Tonerzeugung des Fagotts funktioniert durch ein Doppelrohrblatt, das man zwischen die Lippen nimmt. Beim Hineinblasen beginnt das Blättchen zu schwingen – blitzschnell öffnet und schließt sich so das Mundstück, die Luft gerät also in minikleinen Portionen in das ­Fagott hinein. Durch die Bewegung beginnt die Luftsäule des Fagotts zu schwingen, und es entsteht ein Ton.

Für die verschiedenen Töne hat das Fagott Griff­löcher, die teilweise mit Klappen aus Neusilber bedeckt sind; die Finger öffnen und schließen beim Spielen die Klappen. Bis zu 24 Klappen werden vom Spieler bedient – allein der linke Daumen ist für neun Klappen zuständig!

Der Vorgänger des Fagotts ist der „Dulzian“, der schon Mitte des 16. Jahrhunderts in Gebrauch war. Sein Korpus war noch aus einem einzigen Stück Holz gefertigt, und der Dulzian hatte Fingerlöcher wie eine Blockflöte sowie nur zwei Klappen.

Das Fagott entstand gegen Mitte des 17. Jahrhunderts wahrscheinlich in ­Frankreich und gilt bis heute als eines ­der wichtigsten ­Orchesterinstrumente.

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Gitarre

Das Geburtsland der Gitarre ist Spanien. Dort hieß sie „vihuela“ – das klingt ähnlich wie „viola“. Eine Verwandtschaft mit der Viola ist tatsächlich vorhanden. Schon im 16. Jahrhundert begann die Gitarre von Spanien aus ihren Siegeszug durch ganz Europa und später in alle Teile des Erdballs. Sie wurde zu einem der beliebtesten Instrumente nicht nur in der klassischen Musik, sondern vor allem in der Volksmusik, in der Folklore aus Spanien und Südamerika, im Jazz und in der Popmusik.

Die Gitarre ist ein Saiteninstrument und zählt zur Familie der Kastenhalslauten. Die Saiten der Gitarre werden gezupft, ge­schlagen oder mit einem Plektrum (siehe Bass-Balalaika) gespielt und werden so in Schwingung versetzt. Diese Schwingungen übertragen sich auf den Korpus des Instruments, wodurch ein Ton hörbar wird. Um verschiedene Töne zu erzeugen, drückt der Spieler die Saiten an unterschiedlichen Stellen auf das Griffbrett, das auf dem Hals angebracht ist. Jeder Ton hat dort einen ganz bestimmten Platz. Um ihn zu finden, helfen dem Spieler übrigens „Bünde“; so heißen die Unterteilungen auf dem Griffbrett des Halses, die wie Striche aussehen.

Die Gitarre gibt es in vielen verschiedenen Varianten, je nach Musikrichtung ist sie ein bisschen anders geformt. Es gibt sie sogar als Elektrogitarre.

 

 

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Kalimba

Die Kalimba kommt aus Afrika und wird insbesondere im Osten und Südwesten Afrikas sowie in Zentralafrika gespielt. Auf einem Kästchen befinden sich „Lamellen“. Das sind schmale, unterschiedlich lange Metallzungen, die mit dem Daumen und – je nach Größe – mit dem Zeigefinger gespielt werden. Wir nennen die Kalimba daher auch „Daumenklavier“. In Afrika fertigt man die Lamellen oft aus Löffel- oder Gabelstielen oder flach geklopften Fahrradspeichen. Das Kästchen, auf dem die Lamellen montiert sind, ist der Resonanzkasten – er verstärkt die Schwingungen der Zungen, so dass wir die Töne gut hören können. Aufgrund ihrer Machart gehört die Kalimba zur Familie der „Lamellophone“.

Die Kalimba erklingt zu den unterschiedlichsten Anlässen: In manchen Gegenden versetzen sich Spieler und Zuhörer mit ihrer Hilfe in Trance, in anderen wird die Kalimba auf Festen und Feiern zur Unterhaltung gespielt.

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Klarinette

Die Klarinette zählt zu den Holzblasinstrumenten. Ihren Namen verdankt sie ihrem Klang: „Clarus“ kommt aus der lateinischen Sprache und heißt so viel wie „hell, klar, hell tönend“. Entwickelt wurde die Klarinette um 1700 aus ihrem älteren Verwandten, dem „Chalumeau“, und zwar von einem Nürnberger namens Johann Christoph Denner, der aus einer ganz berühmten Holzinstrumentenmacher-Familie stammte.

Der schlanke Korpus der Klarinette ist aus Holz, z.B. aus Ebenholz. Innen ist er hohl, damit sich die Luft, die der Spieler hineinbläst, durch das Instrument hindurch bewegen kann, Platz zum Schwingen hat und unten beim Schalltrichter wieder aus dem Instrument als Ton entweichen kann. Die Klarinette hat, wie das Fagott, Grifflöcher mit Klappen, durch die die unterschiedlichen Töne des Instruments erzeugt werden können.
Das Mundstück der Klarinette wird meistens aus Kautschuk hergestellt. Auf dem Mundstück ist ein dünnes flaches Rohrblatt aus Schilfrohr befestigt. Der Spieler nimmt das Mundstück in den Mund. Lippen und Zähne drücken das Blatt gegen das Mundstück. Beim Hineinblasen beginnt das Blättchen zu vibrieren und versetzt die Luft im Klarinettenkorpus in Schwingung, die wir als Ton wahrnehmen. Die Tonerzeugung gleicht also der Tonerzeugung auf dem Fagott.

Mit der Klarinette spielt man solo – das ist italienisch und heißt „allein“ – aber auch in kleinen und großen Orchestern, in der klassischen Musik oder im Jazz. Sie ist ein beliebtes Instrument in der alpenländischen, osteuropäischen und türkischen Volksmusik und in der jüdischen Klezmermusik. In Griechenland z.B. ist die Klarinette bei allen wichtigen Festen dabei – bei Tanz, Hochzeit oder Trauer.

Übrigens: Holzblasinstrumente müssen nicht immer aus Holz gebaut sein – Querflöten und Saxofone zum Beispiel haben einen Korpus aus Metall.

Und: Blasinstrumente sind schon sehr, sehr alt. Im Jahr 2005 haben Forscher in Baden-Württemberg eine Flöte gefunden, deren Korpus aus einem Schwanenknochen hergestellt wurde – und zwar vor 35.000 Jahren!

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Klavier

Das Klavier zählt zu den Tasteninstrumenten, das verrät schon sein Name: Er ist abgeleitet vom lateinischen Wort „clavis“, das bedeutet „Taste“. Das Klavier besitzt 88 Tasten, mit denen man tiefere Töne als ein Kontrabass und höhere als die höchste Flöte spielen kann. Auf einen schweren Rahmen aus Gusseisen sind im Inneren des Klaviers Saiten aus Stahl gespannt, für jeden Ton eine bis maximal drei. Jede Saite hat eine Spannung von 70 bis 100 kg – zusammengerechnet kommt da eine gewaltige Spannung zusammen: Bis zu 20 Tonnen muss der Rahmen aushalten!

Drückt man eine Taste, so setzt man eine komplizierte Mechanik in Gang, die einen Hammer auf die Saite schnellen lässt, sie also anschlägt und in Schwingung versetzt. Die Schwingung überträgt sich auf den Resonanzboden – das ist eine Art Holzplatte hinter dem Rahmen, der die Saiten hält – und wir können die Schwingung als Ton wahrnehmen. Von der Tonerzeugung her gesehen ist das Klavier also mit dem Hackbrett verwandt (siehe auch Santūr).

Das Klavier wurde etwa um 1709 in Italien erfunden; der Instrumentenbauer Bartolomeo Cristofori hatte die Technik ausgetüftelt, wie man Saiten mittels kleiner Hämmer, bewegt durch eine Cembalotastatur, so anschlägt, dass jeder Ton „dynamisch“ spielbar ist, dass man also lauter und leiser auf dem Instrument spielen kann. Das war auf dem damals gängigen Tasteninstrument – dem Cembalo – nicht möglich gewesen. Zur Dynamik trägt beim Klavier auch bei, dass der einzelne Hammer mit Filz belegt ist. So lassen sich verschiedene Lautstärken einfacher erzeugen: Ist der Anschlag fester, wird auch der Ton lauter. Zwei oder drei Pedale – das sind „Fußschalter“ – helfen, den Ton entweder zu dämpfen oder nachschwingen zu lassen.

Eines der frühesten Tasteninstrumente und somit ein kleiner Vorfahr des Klaviers war das „Clavichord“, das schon Mitte des 14. Jahrhunderts vor allem in Deutschland, Skandinavien, Portugal und Spanien in Gebrauch war. Im 20. Jahrhundert entwickelten sich, wie auch bei der Gitarre, elektronische Formen des Klaviers, die „Keyboards“.

Klaviere gibt es in großen und kleinen Ausführungen. Die größte ist der „Flügel“; sein Saitenrahmen liegt flach im Instrument, während er im normalen Klavier hochkant steht.

 

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Kontrabass

Schon um 1560 tauchte dieser Riese auf deutschen und italienischen Gemälden auf: der Kontrabass, das tiefste Instrument der Violin-Familie. Umgangssprachlich wird das 1,80 m lange Instrument auch „Bassgeige“ genannt. Wie die Violine hat er vier oder sogar fünf Saiten, die über einen Steg gespannt sind und mit einem Bogen gestrichen oder mit den Fingern gezupft werden. Der Bogen besteht bei jedem Streichinstrument aus Hartholz und ist mit Pferdehaaren bespannt. Eigentlich ist der Kontrabass enger mit der Viola da Gamba als mit der Violine verwandt; im Laufe der Zeit hat er jedoch viele Konstruktionsmerkmale der Violin-Familie übernommen.

Der Kontrabass ist dank seines tiefen, tragenden Klanges überall gerne gesehen – im Orchester ebenso wie in der Volks- und Tanzmusik und im Jazz.

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Ngombi

Die Ngombi ist ein traditionelles Zupfinstrument, das hauptsächlich in Zentralafrika und Kamerun gespielt wird. Sie wird auch „Bogenharfe“ genannt. Sie hat drei bis zehn Saiten, die an einem gebogenen Rohr aus Holz oder Bambus befestigt sind. Als Resonanzkörper dient ein hohler Kürbis. Man hält die Ngombi auf dem Schoß und zupft ihre Saiten mit den Fingern.

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Nyass

So heißt die afrikanische Fußrassel. An einem breiten Band, meist aus Leder, sind Glöckchen und Schellen befestigt. Der Spieler trägt die Rassel am Knöchel und erzeugt den Rhythmus durch die Bewegung seines Fußes.

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Sackpfeife

Die Sackpfeife, auch „Dudelsack“ genannt, ist ein sehr altes Blasinstrument. Schon der römische Kaiser Nero, so wird es beschrieben, konnte ein Instrument mit Sack und Pfeife spielen.

Die nächsten Verwandten der Sackpfeife sind das Fagott, die Oboe und die Klarinette. Der Sack aus Schaf- oder Ziegenfell ist luftdicht und dient als „Luftreservoir“. Er wird mit Luft gefüllt (entweder durch ein Anblasrohr, das vom Mund zum Sack führt, oder durch kleine Blasebälge, die der Spieler um die Taille trägt), und die Luft wird während des Spiels durch Armdruck in die Pfeifen gepresst. Die meisten Sackpfeifen haben mindestens zwei Pfeifen: Die „Spielpfeife“ hat Grifflöcher, man spielt sie wie eine Flöte, die anderen sind „Bordunpfeifen“ und begleiten die gespielte Melodie mit einem „Dauer-“ oder „Halteton“. Im Pfeifenende, das im Sack steckt, befinden sich Rohrblätter – die Spielpfeife hat ein Doppelrohrblatt wie das Fagott oder die Oboe, die Bordunpfeifen haben ein einfaches Rohrblatt wie die Klarinette. Wird also Luft aus dem Sack gepresst, geraten die Blättchen in Schwingung; so wird die Luftsäule in den Pfeifen bewegt und ein Ton kann entstehen.

Sackpfeifen sind in ganz Europa verbreitet – von Irland und Schottland über Skandinavien und Deutschland, Frankreich, Italien bis nach Mazedonien und Bulgarien. Auch in der Türkei, Georgien und in Nordafrika wird die Sackpfeife gespielt.

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Santūr

Die Santūr ist ein persisches Instrument und ist die Urform des Hackbretts, also eines Instruments, das bei uns im alpenländischen Raum sowie in Osteuropa sehr beliebt ist.

Die Santūr hat einen trapezförmigen Korpus aus Holz. Quer darüber sind Metallsaiten gespannt, immer drei oder vier Saiten pro Ton. Die Saiten werden mit Schlägeln oder Klöppeln aus Holz angeschlagen, deren Ende nach oben gebogen ist. Die Saiten verlaufen über beweglichen Holzleisten, die man auch „Steg“ nennt. Die Stege teilen die Saiten: Schlägt man die Saiten also links vom Steg an, so erklingt ein anderer Ton, als wenn man sie rechts vom Steg anschlägt.

Die Santūr war im Iran und im Irak schon im frühen Mittelalter bekannt. Von dort kam sie nach Indien, China und Korea, wo sie ein wichtiges Instrument in der traditionellen klassischen Musik des jeweiligen Landes wurde.


Übrigens: Einen Steg haben alle Instru­mente, die mit Saiten bespannt sind. Der Steg ist auf der Decke des Korpus’ angebracht, die Saiten sind stets über ihn gespannt. Er hat die wichtige Aufgabe, die Vibrationen der Saiten auf den Korpus zu übertragen und die Luft im Inneren des Instruments in Schwingung zu versetzen!

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Saz

Der Begriff „Saz“ kommt aus dem Persischen und Türkischen und bedeutete ursprünglich ganz einfach „Musikinstrument“. Heute bezeichnet der Begriff in den meisten Ländern, in denen die Saz gespielt wird, jedoch ein Saiten­instrument mit einem birnenförmigen Korpus aus Holz und einem langen Hals. Deswegen zählt sie zur Familie der „Tanbûr“, das sind die sogenannten „Langhalslauten“.

Die Saz ist das populärste Saiteninstrument in der Türkei und ist von Südosteuropa bis Afghanistan verbreitet. Und sie ist ziemlich alt: Das Ursprungsinstrument „Kopuz“ gab es schon vor über 1000 Jahren, und die Tanbûr ist sogar noch wesentlich älter!

Der Hauptvertreter dieses Zupfinstruments in der Türkei ist die „Bağlama“, das ist das traditionelle Begleitinstrument der Wanderpoeten, die durch das ganze Land zogen und überall mit Hilfe ihres Instruments Geschichten erzählten und Volkslieder sangen.

Die Saz hat Bünde wie die Gitarre und meist sieben Saiten – je nach Land können es auch mal zehn Saiten sein. Auch die Anzahl der Bünde ist unterschiedlich. Die Tonerzeugung auf der Saz geschieht wie bei der Gitarre.

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Tanbûr

Die Tanbûr ist ein Saiteninstrument. Sie hat einen auffallend langen Hals und wird daher auch Langhalslaute genannt. Ihr mal ei-, mal birnenförmiger Korpus ist aus Holz, und sie hat bis zu 48 Bünde. Je nach Land und Region hat die Tanbûr eine unterschiedliche Zahl von Saiten – von zwei bis acht. Die Tonerzeugung auf der Tanbûr ähnelt dem Spiel auf der Gitarre. Sie ist vor allem im Vorderen Orient, in Nordafrika, Indien und im Balkan verbreitet und mit der persischen Langhalslaute „Setar“ verwandt.

Die Tanbûr ist eines der Grundinstrumente der türkischen Kunstmusik und wird als Begleitinstrument für Liebeslieder und dichterische Gesänge genutzt; in Indien dient sie als Borduninstrument. „Bordun“ kommt aus dem Französischen und heißt so viel wie „Brummbass“; gemeint ist damit ein tiefer Halteton, mit dem man eine Melodie begleitet.

Die Tanbûr ist schon sehr alt – auf ihren Vorfahren wurde bereits vor 5000 Jahren Musik gespielt, und zwar in Mesopotamien, das liegt heute im Irak.

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Tischharmonium

Das Tischharmonium ist ein Instrument aus Indien. Es stammt vom Harmonium ab, das mit der Orgel verwandt ist und früher auch oft als Ersatz diente, wenn keine Orgel zur Stelle war.

Missionare aus Europa brachten das Harmonium etwa um 1850 nach Indien. Dort wurde das große, aufrecht stehende Harmonium rasch in eine kleine, tragbare Konstruktion umgewandelt, die einer kleinen Kiste mit Tasten ähnelt. Der Spieler sitzt auf dem Boden und spielt mit einer Hand eine Melodie auf den Tasten, während er mit der anderen Hand mithilfe eines Balgs Luft in das Instrument pumpt. Im Inneren der kleinen Kiste befindet sich ein Rahmen mit Zungenpfeifen, die durch das Anschlagen der Tasten bewegt werden. So wird die hineingepumpte Luft in Schwingung versetzt, die wir dann wiederum als Töne hören können.

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Ud (Oud)

Die Ud ist ein arabisches Saiteninstrument. Sie stammt vermutlich aus Persien; dort hat man sie zumindest schon vor über 1000 Jahren beschrieben!

Die Ud ist in den arabischen Ländern eines der am häufigsten gespielten Instrumente; man musiziert auf ihr aber auch in Somalia oder in der Türkei, in Armenien oder in Aserbaidschan. Und natürlich bei uns in Europa!
Kreuzfahrer hatten die Ud im Orient entdeckt und mit nach Europa gebracht. Hier wurde das Instrument nachgebaut. In ihrer Form stimmt die Ud daher auch vollständig mit der europäischen Laute überein. Diese hat sogar ihren Namen von der Ud: In der arabischen Welt sagt man zur Laute nämlich „al-‘ud“ – „die Laute“.
Die Ud hat einen kurzen Hals – deswegen heißt sie auch Kurzhalslaute – und einen großen Korpus aus Holz. „Ud“ heißt übrigens „Zweig“ oder „Holzstück“.

Die Ud hat keine Bünde und besitzt, je nach Land, eine unterschiedliche Anzahl von Saiten, von denen meist zwei paarförmig zusammengespannt sind. Die Saiten zupft man mit einem Plektrum (siehe Bass-Balalaika) an; die Tonerzeugung funktioniert wie bei der Gitarre.

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Viola da Gamba

Die Viola da Gamba, auch „Gambe“ genannt, entstand im 15. Jahrhundert in Italien.

Aus ihr heraus entwickelte sich eine ganze Familie von Streichinstrumenten in allen Größen. Ihre Vorläuferin war übrigens die Laute, und ihr unmittelbarer Nachfahre ist das Violoncello.

Die Viola da Gamba hat einen Korpus aus sehr feinem Holz; der Bauch ist leicht gewölbt, der Rücken flach. Das Griffbrett ihres Halses hat Bünde, und sie ist, je nach Region, aus der sie stammt, mit fünf bis sieben Saiten bespannt. Um einen Ton zu erzeugen, werden die Saiten der Viola da Gamba mit einem Bogen gestrichen oder mit den Fingern gezupft; so werden die Saiten zum Schwingen gebracht. Ihre Vibrationen übertragen sich über den Steg auf den Korpus, der ebenfalls schwingt und den erzeugten Ton so hörbar macht. Der Bogen sieht aus wie eine lange Stange aus Holz. Oben und unten sind Haare aus einem Pferdeschweif befestigt, die kräftig gespannt sind. Diese Haare haben winzige, kaum sichtbare Häkchen, die beim Streichen auf der Saite reiben. Damit das besser geht, werden die Pferdehaare vorher mit „Kolophonium“ bestrichen, das ist ein Harz aus Nadelbäumen.

„Gamba“ ist übrigens ein italienisches Wort und heißt „Bein“. Der Name „Viola da Gamba“ beschreibt also ganz einfach die Spielhaltung des Instruments: Die Gambe wird nämlich zwischen die Beine geklemmt und auf den Waden abgesetzt, da sie keinen Stachel besitzt, mit dem man sie auf dem Boden abstützen könnte. Daher nennen wir die Viola da Gamba auch „Kniegeige“.

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Violine

Die Violine, auch Geige genannt, ist ein Streich­instrument und gilt als eines der vielseitigsten Instrumente überhaupt! Sie ist eng verwandt mit den Gamben. Ihre Form, wie wir sie heute kennen, ist seit etwa 1540 bekannt und wurde vermutlich in Oberitalien entwickelt. Natürlich hat auch die Violine ältere Verwandte, die Fidel zum Beispiel. Das Wort "Violine" kommt aus dem Italienischen und bedeutet "kleine Viola". Die Viola ist etwas größer als die Violine und wird auch "Bratsche" genannt.

Die Tonerzeugung auf der Violine funktioniert wie bei der Viola da Gamba: Ihr Korpus, der auf beiden Seiten leicht gewölbt ist, ist mit vier Saiten bespannt, die mit einem Bogen angestrichen oder auch mit den Fingern gezupft werden können. Der Geigenbogen ist mit bis zu 250 Pferdeschweifhaaren bezogen. Anders als die Gambe hat das Griffbrett der Geige keine Bünde und der Spieler klemmt sie sich unter das Kinn.

Die Violine ist alleine (solistisch), in kleinen Besetzungen mit anderen Instrumenten (Kammermusik), im Orchester, in der traditionellen Volksmusik und sogar in der Jazz- und Pop-Musik zu hören. Im Orchester gibt es zwei Geigengruppen, die zusammen die selbe Stimme spielen. Bei vielen Werken spielen in jeder Gruppe bis zu 16 Geigerinnen und Geiger, was einen schönen vollen Klang ergibt. Ganz vorne, direkt neben dem Dirigenten, sitzt der erste Geiger: der Konzertmeister.

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Zerbaghali

Die Zerbaghali ist eine Handtrommel, die vor allem in Afghanistan gespielt wird. Sie ist geformt wie ein Kelch, und ihr Korpus besteht in der Regel aus Ton. Sie zählt zur Familie der Bechertrommeln und ist mit vielen anderen Trommeln verwandt, z.B. mit der „Derbuka“ aus Marokko, der ägyptischen „Darabukka“ oder der „Doumbek“, die in Aserbaidschan gespielt wird. Sie ist einseitig mit Fell aus Ziegenhaut bespannt und unten am Fuß offen. Die Zerbaghali wird vor allem in der afghanischen Volksmusik verwendet.

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